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20110928

ghosttown


20110908

||reminiscing||pt.2

Die Stadt. Begann sich zu verändern...und wir uns mit ihr.

Es wurde still um uns. Vielleicht ist es immer so. Und ich musste plötzlich an `diesen Ort`. Alles ging so schnell in diesem einen Jahr. Ich wusste damals nicht, dass es meine allerletzte Geschichtsstunde sein würde und der allerletzte Tag, den ich in unserem Schulgebäude verbringen sollte. Als ich wiederkam, war bereits Spätsommer. Und dann kam Er. Er ging noch bevor ich mir darüber klar werden konnte, wer ich sein wollte. Und als er ging, hinterließ er--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Damit kamen automatisch die langen Klubnächte. Eigentlich wollte ich nur schlafen, aber ich wusste, dass könnte ich jetzt sowieso nicht  mehr. Und ich durfte irgendwann nicht mehr drüber reden, es hat auch (zurecht) keiner verstanden. Zu lang hätt`ich nun schon daran gelitten, viel zu kurz hingegen die Verbindung. Und trotzdem. Ich dachte wenn ich nicht sofort diese Stadt verlasse, dreh`ich noch ernsthaft durch. Und wenn schon nicht raus aus der Stadt, dann wenigstens raus aus dieser Wohnung. Und schmeiß das Bett weg und alles andere. Und immer weiter. In Bewegung bleiben. Immer. Unter Menschen. Ruhelos.
Wie hätte ich auch ruhig bleiben können? Die Stadt ist klein. Ich musste immer damit rechnen dir (mit ihr) über den Weg zu laufen. Und ich wusste, dann muss ich so tun, als sei mir alles egal. War`s aber nicht. Und es war verdammt anstrengend so zu tun, als ob. Drei Jahre. Drei Jahre, Acht Monate und einpaar Tage. So lange hat es gedauert, bis es auch für mich endgültig vorbei war.
600.000 Einwohner und keiner da. Das war wohl die einsamste Zeit. In dieser Stadt.
So war das damals.



20110907

||reminiscing||

Diese Stadt.
Sie ist voll von uns.
Erinnerst du dich an den Abend, als wir in die Turnhalle eurer ehemaligen Schule eingestiegen sind und das Trampolin geklaut haben? Baustellenrandale. 
Kann man ein Dixi Klo wohl umschmeißen? Ja, man kann. 
Oder an die Abende, als wir es lustig fanden die Mülltonnen entlang der K.Straße umzutreten? Als wir in deinem Zimmer saßen und S. auf das Dach gekotzt hat während wir Musik hörten. Immer wenn ich am Haus deiner Eltern vorbeifahre, komm ich nicht drum rum nach oben aufs Dach zu schauen. Da wo wir soviel Zeit verbracht haben. 
Als wir immer runter zu deinen Eltern mussten um auf die Toilette zu gehen und ich mich nicht getraut habe, weil ich noch zu schüchtern war.
Und nicht zu vergessen: Knossos von Ossos, das Haus, die Bank, die Zeit.
Die Tüte, die auf deinem Tisch lag wenn ich aus der Schule zu dir gelaufen kam. Damals noch ohne Auto. Immer zu Fuß oder mit den Öffentlichen.Mit dem PunkRock Mixtape im Ohr. Später der Edeka an der Rennbahn. Die Hecke an der Bushaltestelle. Und T. hatte seinen Führerschein noch.

Und S. weißt du noch damals hinter der kleinen Turnhalle? 
Das ich nach sechs Jahren auf dieser Schule immer noch nicht wusste, wo der West und wo der Osttrakt war. Immer wenn ich vorbeifahre, denk ich in diesem Gebäude steckt soviel Böses  drin und ich bin immer noch froh, dass es vorbei ist. 
Weißt du noch die Pausen bei Michi? Pizzabrötchen mit Kräuterbutter bei Firenze . 
Und dann eine Ecke weiter, hinter meiner ehemaligen Balettschule, der erste Zug auf Lunge und ich wär fast erstickt, wärst du nicht dagewesen. 
Und das Ostentor. Immer der Weg nach Hause und dann schnell weg. 
Weißt du noch am Saturn, die versäumte Mathestunde und die Klassenkonferenz. 
Und dann schon bald die P.Straße und Billes Wohnung. Die Postkarte an seinem Fenster von SS-Sigis Freunden. Und der Westpark - billiger Sangria. 
Erinnerst du dich an Gott? Gott war groß, du weißt was das bedeutet.
Der Abend an dem ihr mich gesucht habt in der ganzen Stadt und dabei saß ich einfach mit B. gegenüber vom Idiots Records und wir haben die Zeit vergessen. 
Es waren genau sieben Haltestellen bis nach Hause. 
Rantanplan. 1 Euro Batterien für den Kassettenrekorder.Ton, Steine, Scherben. "Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei, du warst hier, und wir war'n frei und die Morgensonne schien. "

Die sturmfreie bei mir mit B. und S. und die Eisbong. Und als D. das Koks für sich entdeckt hat und wir scherzten mit dem Flurspiegel und dem Staubsaugerrohr.
Dann als sie das Westentor umgebaut haben und wir mit O. und D. auf der Betonplatte lagen anstatt im Unterricht zu sitzen. Das Becks Dosenbier. Mittlerweile gibt es dort  längst keine Haltestelle mehr, aber ich erinner mich trotzdem immer daran. 
Die Nacht in Dorstfeld mit Gordon und Robin. Die Polizei. Warum haben sie unsere Rucksäcke  nicht kontrolliert? Das war Glück. Und die Nächte bei B. in Dortmund Kruckel. Oh mein Gott, Suburbia.
Und später in eurer neuen Wohnung in der Ch.Straße. Diese Wohnung hab ich geliebt. Und weißt du noch die S-Bahn Fahrten nach Witten zu A.? Das eine Eimsbushtape rauf und runter. Die zweite Heimat. Und J.`s alte Wohnung ganz oben unterm Dach.
Der erste Versuch ins Sound reinzukommen, der scheiterte. Der Baileys Abend im Alex an der Reinoldikirche und der beschwärliche Weg nach Hause zur S.Straße. Alles hat sich gedreht.
Später als wir endlich vom Borsigplatz weggezogen sind. 
Die Nacht auf dem Hoesch Gelände. Unsere Halle, der Moment als wir die Konservendosen fanden und uns klar wurde, dass sich dort jemand Fremdes aufhält, vielleicht Obdachlose dachten wir. Weißt du noch, wie wir gerannt sind?

Das ist verrückt. Ich war hier niemals weg.